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Sommerdiebe

~ Kulturblog aus Berlin

Sommerdiebe

Schlagwort-Archiv: Musik

Bye bye, Sommerdiebe.wordpress.com

29 Donnerstag Dez 2016

Posted by sommerdiebe in Bloggen, Sommerdiebe Blog

≈ 2 Kommentare

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Blog, bloggen, Kultur, Kunst, Literatur, Musik, Sommerdiebe Blog

Liebe Leser,

es gibt Neuigkeiten: Ich habe in den letzten Tagen fleißig an einem neuen Blog gebastelt und bin dort nun mit meinen ganzen Texten hingezogen. Auf Wiedersehen, sommerdiebe.wordpress.com. Auf zu neuen Ufern!

Nun habe ich also endlich einen selbstgehosteten Blog mit eigener Domain, bei dem ich mich auch gestalterisch voll entfalten kann! Wie lange hatte ich mir das schon gewünscht – und jetzt ist mein Traum wahr geworden. Sicher, so ein Umzug macht Arbeit. Jeder noch so kleine Blogbeitrag ist mitsamt Bildern und Kommentaren in den neuen Blog gewandert. Mein Farbfilmblog ist gleich auch noch mit ins neue Heim gezogen. Auf meiner neuen Seite musste ich natürlich einiges einstellen, Plugins und Widgets installieren…und und und. Ich bin den Menschen in meinem Umfeld sehr dankbar, dass sie mich in den letzten Tagen ab und an daran erinnert haben, dass es noch ein Leben außerhalb der Blogosphäre gibt. Ansonsten wäre ich wohl aus meinem Pyjama gar nicht mehr herausgekommen 😉 Keine Frage, in so ein Blogprojekt kann man sich so richtig reinvertiefen. Wie das bei einem Umzug so ist, werde ich wohl auch in den nächsten Wochen im Hintergrund noch einiges basteln. Aber die viele Zeit und Arbeit hat sich hoffentlich gelohnt.
Jetzt will ich Euch aber nicht mehr länger auf die Folter spannen. Ich präsentiere: Meinen neuen Blog Sommerdiebe.de

sommerdiebe-neuer-blog

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meinem Blog von nun an unter der neuen Domain sommerdiebe.de folgen würdet. Solltet Ihr mich in Eurer Blogroll haben oder über Bloglovin, Feedly oder ähnliche Dienste abonniert haben, freue ich ebenso, wenn Ihr meinen neuen Blog dorthin übernehmt. 🙂

Ich bin gespannt, wie Euch mein neuer Blog gefällt.

Viele Grüße & bis bald,
Eure Deborah

Das erste Mal im Ballett – Duato / Kylián / Naharin in der Deutschen Oper Berlin

22 Sonntag Nov 2015

Posted by sommerdiebe in Berlin, Kunst

≈ 2 Kommentare

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Ballett, Berlin, Freizeit, Kritik, Kultur, Kunst, Musik, Oper, Rezension, Tanz

„Ballett – da tanzen doch lauter ultraschlanke Frauen in weißen Tüllröcken über die Bühne. Ich weiß ja nicht, ob mich das begeistert…“, so oder so ähnlich waren bis jetzt meine Gedanken, wenn ich über den Ballett-Tanz nachdachte.  Ehrlich gesagt hatte es mich bisher doch eher wenig gereizt, mir einmal eine Ballett-Aufführung anzusehen. Doch vor ein paar Wochen kam via E-Mail eine Einladung vom Staatsballett in mein Postfach geflattert. Kostenlose Pressekarten – ja, warum eigentlich nicht. Dies war die einmalige Gelegenheit, mir mal ein eigenes Bild zu machen. Weiße Tutus hin oder her, mit Tanzen habe ich wirklich wenig am Hut – aber was soll’s: ich beschloss über meinen Schatten zu springen und meinen kulturellen Horizont zu erweitern. Hier also mein rein subjektives, nicht im geringsten fachmännisches Urteil über den Ballettabend „Duato / Kylián / Naharin“ in der Deutschen Oper Berlin.

Am Freitag war es also soweit. Schon in der Warteschlange zum Ticketschalter begann ich meine bisherigen Vorurteile über die Oper und das Ballett gründlich in Frage zu stellen. „Ballett – das ist doch was altbackenes und wenig modern. Das ist doch Schwanensee und lauter kleine Ballett-Mädchen in Reih und Glied.“ In meinen Gedanken hatte ich das Ballett irgendwie immer eher mit erzkonservativen Zuschauern verbunden. Stattdessen: Lauter junge Menschen in meinem Alter um mich herum! Keine alten Damen mit Pelzmänteln und Gucci-Täschchen. Die tanzbegeisterten Leute um mich herum, die alle sehnsüchtig darauf warteten, eine der begehrten Karten zu ergattern – ganz normal und bodenständig gekleidet – zeichneten ein ganz anderes Bild.

Vladislav Marinov © Fernando MarcosIch hatte einen super Platz in der 6. Reihe, gespannt wartete ich auf den Beginn der Aufführung. Die ersten Minuten waren noch etwas ungewohnt. Gertenschlanke männliche Tänzer mit langen schwarzen Umhängen schwebten voller Anmut über die Bühne. Gut, die engen hautfarbenen Strumpfhosen und die sehr tief ausgeschnitten schwarzen Tanktops brachten mich schon etwas aus dem Konzept – doch, abgesehen davon, fand ich die Art und Weise, wie sie mit unglaublicher Leichtigkeit die komplexe Choreographie ausführten, sehr beeindruckend! Alle Bewegungen, Drehungen und Sprüngen waren voller Eleganz – es war wirklich ein großes Vergnügen Ihnen beim Schweben und Herumwirbeln zuzuschauen. Die Story dieser ersten Performance, die sich um die Angst eines angehenden Sängers vor der Kastration drehte, bekam ich durchaus am Rande mit. Der Moment, als der junge Tänzer von den dunklen Mächten umringt wurde und die Auswegslosigkeit seiner Lage klar wurde, jagte mir einen kurzen kalten Schauer über den Rücken.

Secus © Yan Revazov

Die zweite Ballett-Aufführung des israelischen Choreographen Ohad Naharin war dann überraschend poppig: 16 junge Tänzer und Tänzerinnen in grell-bunten Streetwear-Klamotten bewegten sich über die Bühne. Die Musik und Choreographie war anfangs eher abgehackt, als hätte die Platte einen Sprung, dementsprechend fielen auch die Bewegungen eher hektisch aus. Doch die Performance nahm immer mehr an Fahrt auf. Ich wusste kaum, wohin ich bei all diesen talentierten Tänzern auf der Bühne schauen sollte. So viel Energie und Emotionen in ihren Tanzschritten – hier wurde mir mit einem Schlag bewusst, wie viel Tanz als eigene Kunstform ausdrücken kann. Und das ohne Worte. Faszinierend. Hut ab vor allen Tänzern!

Petite mort © Yan Revazov

Der dritte Teil des Abends wurde dann von der Performance des Choreographen Jiří Kylián gestaltet. Vom Kostüm und der Musik her war diese wieder deutlich traditioneller. Knappe hautfarbene Höschen und Mozart. Und doch wurde auch diese Choreographie keineswegs konservativ umgesetzt. Witzige Einfälle wie beispielsweise schwebende Abendkleid-Attrappen, die von den Tänzerinnen in faszinierender Leichtigkeit in die Perfomance integriert wurden, machten diesen Teil des Abends zu einem visuellen Erlebnis, das leider viel zu schnell vorbei war.

Ballett, also doch ganz anders als ich dachte. Nach diesem wirklich gelungenen Abend voller Anmut, Eleganz und kreativer Ideen bereue ich es wirklich, dass ich so lange einen großen Bogen um diese faszinierende Kunstform gemacht habe. Kraft, Verzweiflung, Leidenschaft – allein durch Bewegungen und Musik lässt sich wahnsinnig viel ausdrücken. Hätte ich nicht gedacht. Ich weiß wie gesagt wirklich wenig über den Balletttanz. Und diese Rezension ist sicher alles andere als in irgendeiner Weise fachlich fundiert. Aber das ist wohl ein gutes Zeichen, wenn eine Kunstform es schafft zu berühren, ohne das man dabei über viel Hintergrundwissen verfügen muss. War jedenfalls eine gute Entscheidung einen Blick über den Tellerrand zu wagen und sich einfach mal auf eine völlig fremde (Kunst)Welt einzulassen.

Hier ist noch ein kleiner Einblick in das Making-Of dieses Ballettabends:

Literatur in 300 Wörtern (31): Arturo Pérez-Reverte – Dreimal im Leben

06 Freitag Nov 2015

Posted by sommerdiebe in Literatur

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Schlagwörter

300 Wörter, Dandys, Freizeit, Geschichte, Kritik, Kultur, Kurzkritik, lesen, Literatur, Musik, Rezension, Roman

Arturo Pérez-Reverte – Dreimal im LebenInhalt in 3 Sätzen: Ein Kreuzfahrtschiff in den 1920er Jahren: Der charmante Tänzer Max und Mecha, die bildschöne Frau eines berühmten Komponisten gehen eine leidenschaftliche Liaison ein. Jahre später erhält diese zarte Liebe in der mondänen Hafenstadt Nizza eine zweite Chance. Doch werden die beiden diese nutzen – sieht man sich nicht immer dreimal im Leben…?

Lieblingszitat:

„Etwas an dieser […] Frau hält seinen Blick fest, während das Grüppchen sich über die Piazza Tasso entfernt. Vielleicht ist es ihr Gang: langsam, sicher, die rechte Hand lässig in der Jackentasche. Der Gang derjenigen, die ein Leben lang selbstbewusst durch ihre mit Teppichen ausgelegte Welt geschritten ist. […] Tatsache ist, dass Max, so unvermittelt wie einem manchmal Bruchstücke eines vergessenen Traumes wieder einfallen, vom fernen Echo einer Erinnerung aufgeschreckt wird. Dem Abglanz eines längst vergangenen Bildes, einer Geste, einer Stimme, eines Lachens.“

Was zunächst nach einer seichten Liebesgeschichte klingen mag, entwickelt sich auf über 500 Seiten zu einer spannenden Erzählung voller Sehnsucht, Nostalgie und zwei weiteren Zutaten eines faszinierenden Romans: Sex and Crime! Zwischendurch hat der Roman viele Momente, in denen man sich plötzlich in einen guten Hitchcock-Thriller hineinversetzt fühlt: Lebemann Max wird im Laufe der Erzählung in undurchsichtige Spionage-Affären verwickelt, die ihn in die eine oder andere brenzlige Lage bringen. Autor Pérez-Reverte schildert diese kritischen Momente sehr gekonnt, teilweise indem er die verschiedenen Zeitebenen (wie in einem Film) so montiert, dass man als Leser gar nicht anders kann, als weiterlesen zu wollen! Wie wird das wohl noch ausgehen? Wird der Kleinganove Max nochmal mit einem blauen Auge davonkommen? Schach und Tango spielen in diesem Roman außerdem zwei weitere wichtige Hauptrollen – diese beiden Themen fügen sich jedoch gut in den Plot ein und unterstützen die melancholische Atmosphäre des Romans. Insgesamt ist Arturo Pérez-Reverte mit „Dreimal im Leben“ ein mitreißender Roman gelungen, der alle Elemente fesselnder Unterhaltungsliteratur in sich vereint. Lebhaft und anschaulich erzählt. Wunderbar.

Dieses Buch ist für alle Leser, die sich für nostalgische und spannungsreiche Erzählungen begeistern. Trotz seiner 523 Seiten ist der Roman sehr schnell gelesen – einfach, weil man wissen will, wie es weitergeht! Ich konnte es jedenfalls kaum erwarten, mich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit wieder in eine Welt voller Intrigen, Verrat und Leidenschaft zu begeben…

Veranstaltungstipp: Mädchenkino in Berlin-Charlottenburg

05 Samstag Sep 2015

Posted by sommerdiebe in Berlin, Film, Kunst

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Schlagwörter

Arthouse, Berlin, Film, Freizeit, Geschichte, Kino, Kultur, Kulturtipp, Kunst, Musik, Veranstaltungen

Programmheft für das Mädchenkino im Frühjahr

Mädchenkino im Saal des ehemaligen Klick-Filmtheaters

Es gibt sie noch – die kleinen gemütlichen Kinos in Berlin! Auch wenn sie manchmal etwas versteckt sind. Eines von ihnen hat der Regisseur Patrick Banush jetzt wieder entdeckt. Seit diesem Freitag gibt es im Saal des ehemaligen Filmtheaters „Klick“ unter dem Titel „Mädchenkino“ Indepententfilme und Klassiker zu sehen – stilecht im rund 100 Jahre alten Kinosaal! Nach dem Film lässt es sich übrigens bei einem Gläschen Wein noch sehr schön über das Gesehene plaudern. Oder man lässt seinen Freitagabend mit Soul & Jazzmusik von der Vinyl ausklingen.
Jean-Luc-Godards Gangsterfilm „Außer Atem“ konnte gestern jedenfalls kein besserer Auftakt zu dieser schönen Filmreihe sein. Also, unbedingt vorbeischauen!

Nachtrag: Mit großer Freude hab ich jetzt das neue Programmheft für das Frühjahr gesehen. Das Mädchenkino geht also in eine neue Runde! Noch bis zum 13. Mai gibt es jeden Freitag 11 Schwarzweißfilme zu sehen, u.a. auch Filmklassiker wie „Some like it hot“, „Jules und Jim“ und „Casablanca“. Veranstalter Patrick Banush beweist definitiv seinen guten Filmgeschmack. Hier geht’s direkt zum aktuellen Programmheft.

Saal des ehemaligen Klick-Filmtheaters
in der DaWanda-Snuggery
Windscheidtstraße 19, Charlottenburg
04. März bis 13. Mai 2016
Filmstart immer 20 Uhr; ab 19 Uhr SOUL, JAZZ und EASY von Vinyl
Eintritt: 7 €

Lesen 2014 – Mein persönlicher literarischer Jahresrückblick

14 Sonntag Dez 2014

Posted by sommerdiebe in Literatur

≈ 5 Kommentare

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Alltag, Bücher, Freizeit, Italien, Kurzgeschichten, Kurzkritik, lesen, Lieblingsliteraten, Literatur, Musik, Philosophie, Rezension, Roman, Russen, schreiben, Schriftsteller, Sizilien

Wieder ein Jahr vergangen und da es nur noch wenige Tage bis 2015 sind und einige ja vielleicht auch noch auf der Suche nach Geschenk-Inspirationen für Literaturliebhaber sind, kommt hier wieder mein persönlicher Rückblick auf mein literarisches Jahr. Ich habe zwar 2014 weitaus weniger gelesen als in so manch anderem Jahr, aber das wird sich vielleicht ja auch bald wieder ändern – spätestens nach der Masterarbeit. Hier also mein Jahr in Büchern: Meine persönlichen Lese-Favoriten dieses Jahr (Top 3) Keine leichte Entscheidung, da mir in diesem Jahr einige starke Werke begegnet sind, aber auf diese würde ich mich mal festlegen:

  1. Giuseppe Tomasi di Lampedusa – Der Gattopardo

Der GattopardoDieses Werk habe ich in meinem Blog schon öfter erwähnt, einfach – weil, es einen bleibenden Eindruck beim Lesen hinterlässt! Deshalb kommt es auch in diesem Rückblick erneut ganz nach oben auf die Liste. Giuseppe Tomasi di Lampedusa beschwört in seinem Sizilien-Roman mit einer faszinierenden Sprache den Zauber einer vergangenen Epoche herauf und zeigt wie kein anderer das Wesen des Sizilianers, dem es am allerliebsten ist, wenn alles bleibt, wie es ist. Bezeichnend ist dann auch der sehr oft zitierte Satz aus dem Roman: „Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, muss sich alles ändern.“ Oberflächlich werden Reformen angestrebt, am Ende siegt jedoch doch der Stillstand und die Trägheit. Auch im heutigen Sizilien noch sehr gut im Alltag nachvollziehbar…ich weiß, wovon ich spreche 😉

  1. Michail Bulgakow – Der Meister und Margarita

Der Meister und Margarita Stand auf der Leseliste – und tatsächlich habe ich es in diesem Jahr geschafft, dieses besondere Buch zu lesen. Sehr skurril – dies erschwerte gerade am Anfang die Lektüre etwas, doch bald hatte mich der Plot gepackt: der Teufel und seine Gehilfen stürzen Moskau in ein heilloses Chaos. Bulgakow zeichnet eine sehr treffsichere und teils bittersüße Satire auf die damalige sowjetische Gesellschaft, die nicht selten von unnötig komplizierter Bürokratie (wer kennt sie nicht?) und Feigheit des Einzelnen geprägt war. Einige der besonders eindrücklichen Figuren wie der fette Riesenkater Behemoth bleiben im Gedächtnis haften und machen diesen Roman zu einer zwar amüsanten, aber auch nachdenklich stimmenden Lektüre – da man ahnt, dass vieles, was hier karikiert wird, sicher in Wirklichkeit nicht immer so zum Lachen war. Sicher ein Buch zum immer wieder lesen, da man die unzähligen Anspielungen wohl unmöglich gleich bei der ersten Lektüre fassen kann. Achja, und seit ich mal zufällig las, dass die Rolling Stones sich mit ihrem Song „Sympathy for the Devil“ auf Bulgakows Roman beziehen, höre ich dieses Stück Popgeschichte auch anders.

3. Truman Capote aucapote_aufreisenf Reisen

Der Titel dieses Blogs verrät es ja schon: ja, Truman Capote lässt mich nicht los. Er ist einfach ein verdammt talentierter Schriftsteller mit noch so vielen Texten, die es zu entdecken gilt. Im Sommer fiel mir das schöne Bändchen „Truman Capote auf Reisen“ in die Hände, was mich auf der Stelle auch von seinem Geschick für unterhaltsame Reisereportagen überzeugte. (wie ich hier dann auch schrieb) Schöne leicht und flockig geschriebene Texte, die sich sehr gut zwischendurch lesen lassen. Schade nur, dass das Buch so schnell ausgelesen war.

Liebster Kurzgeschichten-Band

munro Romane zu lesen ist immer auch mit Zeit verbunden. Natürlich liest sich ein Roman mit unzähligen Figuren und komplexerem Handlungsgefüge nicht immer so schnell runter, wie eine Kurzgeschichte. Dachte ich. Bis ich Alice Munro las. Ihre Kurzgeschichten, für die sie 2013 ja auch den Literaturnnobelpreis verliehen bekam, sind zwar sehr komprimiert, aber dennoch atmosphärisch so dicht, teilweise auch mit rätselhaftem Ende, so dass sie den Leser noch über die Lektüre hinaus beschäftigen. Wie ist das gerade Gelesene zu deuten? Munros handwerklich gut geschriebenen Erzählungen genießt man am besten in kleinen Portionen, immer nur eine Geschichte, dann Pause. So entfalten sie ihre literarische Kraft und lassen umso mehr Raum für eigene Reflexionen und Interpretationen.

Lieblingsbuchcover Basil and Josephine

F. Scott Fitzgerald – Basil and Josephine

Dieses Buch ist mir am Bahnhof in Rom aufgefallen. Mit seinen goldenen Verzierungen und dem 20er-Jahre-Art Deco-Stil habe ich es sofort in mein Herz geschlossen und – gekauft! Die enthaltenen Kurzgeschichten zählen zu F. Scott Fitzgeralds Frühwerk, sind vielleicht noch nicht ganz so aufgereift wie späteres von ihm, aber auf jeden Fall lesenswert. Anders als der Einband vermuten lässt, handelt es sich nicht um ein Liebespaar (Basil and Josephine), sondern um Erzählungen, die die beiden Figuren individuell in ihrem Alltag und ihren Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens beleuchten.

Lesenswerte denkwürdige Worte über das Schreiben: „You don’t write because you want to say something, you write because you have something to say.“ (F. Scott Fitzgerald)

Schönster Zufallsfund

Siegfried Kracauer – Über die Freundschaft freundschaft

Ich war eines Morgens auf Masterrecherchen in der Jenaer Uni-Bib, wollte eigentlich nur zum Siegfried-Kracauer-Regal, weil dieser bekannterweise ja ein bekannter Filmkritiker und -theoretiker war und somit durchaus auch für meine Masterarbeit interessant sein könnte. Das Buch, was ich eigentlich gesucht hatte, war dann doch nicht so hilfreich, aber: das, was daneben im Regal stand, faszinierte mich schon durch den Titel: Über die Freundschaft. Kurzerhand wanderte es in mein Bibliothek-Körbchen – und einmal reingelesen – war an Masterarbeit nicht mehr zu denken. Die nächsten 2 Stunden geriet ich einen Sog, in dem ich alles um mich herum vergaß und nur noch dachte: wow, wie viel Wahres, wie viele inspirierende Gedanken stecken doch in diesem Buch! Kracauer beschäftigt sich in philosophischer Manier, aber auch sehr anschaulich mit einem der tiefsten Gefühle, die ein Mensch für einen anderen Menschen empfinden kann. Am Ende dieses Masterarbeit-Morgens hatte ich zwar fast nichts für meine Arbeit geschafft, umso schöner war es jedoch, so einen bereichernden Zufallsfund gemacht zu haben!

3 Autoren, die ich auch 2015 im Auge behalten werde Luigi Pirandello

1. Luigi Pirandello

Auf diesen sizilianischen Autor bin ich dieses Jahr zufällig durch ein Seminar gestoßen. Mich hat die Sprache seiner Erzählungen sehr beeindruckt, ebenso wie sein Gespür für besondere nahezu mystisch und irreal wirkende Stimmungen. Mit „Mattia Pascal“ möchte ich im neuen Jahr unbedingt auch mal einen seiner Romane lesen. Dieser dreht sich um einen Protagonisten, der für tot gehalten wird und so endlich die Chance hat mithilfe einer anderen Identität ein neues Leben zu beginnen. Klingt spannend. Ich bleib Pirandello auf den Fersen.

2. Truman Capote

Einer meiner Lieblingsautoren, deshalb bin ich mir sicher, dass ich dessen Texte auch in Zukunft weiter verschlingen werde. Auf dem Bücherflohmarkt truman_capotehabe ich neulich seinen Roman „Andere Stimmen, andere Räume“ gefunden, dieser steht auf jeden Fall auf der Leseliste für 2015. Der Roman galt lange als eigentliches Debüt, bis „Sommerdiebe“ auf einem Dachboden auftauchte und sich als wirkliches Erstlingswerk herausstellte. Thematisch dreht sich „Andere Stimmen, andere Räume“ um einen 13-Jährigen, der nach dem Tod seiner Mutter unverhofft nach Alabama zu seinem Vater ziehen muss und sich dort nur sehr zögerlich an das bestehende Familienleben auf dem Lande gewöhnen kann. Verlorenheit, die Suche nach sich selbst, der Roman soll auch viel Autobiographisches enthalten. Sicher keine leichte Kost, aber ich freu mich schon darauf, weiter in Capotes Seelenwelten einzutauchen. Russische Literatur 3. Die Russen

Ich sag das mal so profan daher: Aber für mich stellen russische Schriftsteller einfach eine ganz besondere Kategorie dar, sodass ich mich gar nicht auf einen Schriftsteller festlegen will! Dostojewskij, Turgenjew, Tschechow…diese Autoren stehen weiter auf der langen Liste. Mit Bulgakow hatte ich dieses Jahr ja schon ein wunderbares Leseerlebnis, dies soll unbedingt weiter gehen. Die Russen haben es mir definitiv mit ihrer Melancholie, ihrer lakonischen Sprache aber auch mit ihrem außergewöhnlichen, teils zynischen Humor angetan.

Und was habt ihr in diesem Jahr gelesen? Was hat euch besonders gefallen? Welche Bücher stehen auf eurer Liste für 2015? Schreibt ’nen Kommentar, ich freu mich!

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